Was ist Morbus Basedow?
Der Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, die eine Schilddrüsenüberfunktion zur Folge hat. Beim Morbus Basedow bildet das Immunsystem Abwehrstoffe (Antikörper: TRAK,TPO AK), die sich gegen körpereigene Strukturen richten. Diese Antikörper regen die Schilddrüse zu einer ständigen Hormonproduktion an, welche zur Schilddrüsenüberfunktion führt.
Häufig sind auch andere Organe, wie das Auge, betroffen („endokrine Orbitopathie“). Dabei kommt es zu Schwellungen und Gewebevermehrungen um die Augen und in den Augenmuskeln, dadurch kommt es zu einem Hervortreten der Augen. Ein Morbus Basedow kann Auswirkungen auf die Sehkraft und Augenfunktion haben.
Was ist die Ursache von Morbus Basedow?
Die Ursachen von Morbus Basedow sind weitgehend unbekannt. Es gibt eine familiäre Veranlagung. Auslösende Faktoren können auch Stress und seelische Belastungen sein.
Wie wird Morbus Basedow behandelt?
Zunächst wird die Überproduktion der Schilddrüsenhormone mit Medikamenten behandelt. Die sogenannten „Thyreostatika“ sollen die Bildung der Schilddrüsenhormone reduzieren.
Die Überfunktion bessert sich bei etwa 40 Prozent der Patienten im Verlauf von 12 bis 18 Monaten und die Patienten müssen dann keine weiteren Thyreostatika mehr einnehmen. Bei etwa 60 Prozent der Patienten kommt es jedoch nach Absetzen der Medikamente zu einer erneuten Hyperthyreose. Spätestens dann ist eine Operation angezeigt.
Das für den Patienten beste Vorgehen und die Entscheidung für eine frühe oder spätere Operation, ist stets von der konkreten Befundkonstellation und den Wünschen des Patienten abhängig. Bei einer großen Schilddrüse, Kinderwunsch, hohen Entzündungswerten und bei zusätzlichen Knoten ist eine frühzeitige operative Therapie zu empfehlen. Bei der Operation einer Basedow-Struma wird meistens eine komplette oder fast komplette Entfernung der Schilddrüse durchgeführt.
Damit es nach der OP nicht zu Stimmfunktionseinschränkungen kommt, achte ich während des Eingriffs besonders auf die vorsichtige Darstellung und Schonung der Stimmbandnerven und der Nebenschilddrüsen.
Folgen und Gefahren einer unbehandelten Überfunktion:
Neben diesen Beschwerden, die die Lebensqualität erheblich einschränken können, ist langfristig mit zahlreichen Organschäden zu rechnen. Akute Gefahr kann eintreten, bei unbehandelter Überfunktion, wenn plötzlich exzessiv Hormone ausschüttet werden.
Es kommt zu einer krisenhaften Erkrankung (thyreotoxische Krise), gekennzeichnet durch ausgeprägtes Herzrasen, Fieber bis über 40 Grad, Erbrechen, Durchfälle, Angstgefühl, Verwirrungszustände und im Endstadium Koma, das auch tödlich verlaufen kann. Auslöser dafür ist meistens eine übermäßige Jodzufuhr, hauptsächlich durch intravenöse Röntgenkontrastmittel oder jodhaltige Medikamente oder Nahrungsmittel. Deshalb muss bei der Überfunktion neben der entsprechenden Therapie eine Jodkarenz eingehalten werden.
Was ändert sich nach einer Morbus Basedow OP für mich?
Nach einer Schilddrüsenoperation ist eine lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen notwendig. Bei richtiger Dosierung ist die Medikamenteneinnahme weitgehend frei von Nebenwirkungen. In einigen Fällen kann es aber eine gewisse Zeit dauern, bis die richtige Dosierung gefunden wird.
Ich berate Sie gerne in meiner Schilddrüsenordination in 1130 Wien.